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Ängste & Sorgen loswerden, wie geht das?

by | 15.08.2022

„Angst tötet mehr Träume, als es Versagen jemals tun wird.” Diesen Satz habe ich kürzlich gelesen und fand ihn sehr passend für meinen Blogeintrag. Nichts spricht uns doch mehr an, als Bilder von Freiheit und Leichtigkeit, wie das Bild nebenan. Und doch verhindern Sorgen und Ängste in unserem Alltag genau das. Kann ich denn diesen Zustand überhaupt erreichen?

Neulich traf ich auf dem Hundespaziergang auf einige Kolleginnen. Wir redeten über unsere Sorgen um die Kinder. Die einen fahren nun Motorrad und als Mutter macht man sich natürlich Sorgen, ist doch ganz normal, oder? Ich brachte in das Gespräch ein, dass wir ja nichts verändern, wenn wir uns sorgen, und dass ich glaube, dass dies nicht sein muss. Das kam nicht wirklich gut an.
Das Gespräch hallte bei mir nach und ich fragte mich, weshalb wir uns so gut arrangieren mit unseren Sorgen und uns dabei auch noch gut fühlen. Fühlen wir uns gut, weil dies zeigt, dass wir uns um unsere Familie kümmern und sie uns nicht egal ist? Heisst dies aber andererseits, dass wenn ich mir keine Sorgen mache, mir meine Familie egal ist?
Ich bin ganz einfach der Meinung, dass Sorgen keine positiven Auswirkungen haben. Wenn ich mich sorge, ändere ich damit rein gar nichts, ausser vielleicht, dass ich damit meinen Kindern auf die Nerven gehe.

Vor Jahren hat mich ein Text aus der Bibel herausgefordert, er steht im Matthäus Evangelium:
»Darum sage ich euch: Macht euch keine Sorgen um euren Lebensunterhalt, um Nahrung und Kleidung! Bedeutet das Leben nicht mehr als Essen und Trinken, und ist der Mensch nicht wichtiger als seine Kleidung? Seht euch die Vögel an! Sie säen nichts, sie ernten nichts und sammeln auch keine Vorräte. Euer Vater im Himmel versorgt sie. Meint ihr nicht, dass ihr ihm viel wichtiger seid? Und wenn ihr euch noch so viel sorgt, könnt ihr doch euer Leben um keinen Augenblick verlängern. Weshalb macht ihr euch so viele Sorgen um eure Kleidung? Seht euch an, wie die Lilien auf den Wiesen blühen! Sie mühen sich nicht ab und können weder spinnen noch weben. Ich sage euch, selbst König Salomo war in seiner ganzen Herrlichkeit nicht so prächtig gekleidet wie eine von ihnen. Wenn Gott sogar die Blumen so schön wachsen lässt, die heute auf der Wiese stehen, morgen aber schon verbrannt werden, wird er sich nicht erst recht um euch kümmern? Vertraut ihr Gott so wenig? Macht euch also keine Sorgen und fragt nicht: ›Werden wir genug zu essen haben? Und was werden wir trinken? Was sollen wir anziehen?‹ Nur Menschen, die Gott nicht kennen, lassen sich von solchen Dingen bestimmen. Euer Vater im Himmel weiß doch genau, dass ihr dies alles braucht. Setzt euch zuerst für Gottes Reich ein und dafür, dass sein Wille geschieht. Dann wird er euch mit allem anderen versorgen. Deshalb sorgt euch nicht um morgen – der nächste Tag wird für sich selber sorgen! Es ist doch genug, wenn jeder Tag seine eigenen Schwierigkeiten mit sich bringt.«“ Matthäus 6:25-34 HFA

Ich habe angefangen, über den Text nachzudenken und ihn immer mehr umzusetzen. Mir wurde immer mehr bewusst, wenn ich an diesen Gott glaube, dann darf ich auch darauf vertrauen, dass das, was er uns in seinem Wort, der Bibel mitteilt, auch wahr ist und er es ernst meint. Schritt für Schritt konnte ich die Sorgen los werden. Es hat seine Zeit gedauert, aber ich darf heute sagen, dass ich mir kaum mehr um etwas Sorgen mache, weil ich weiss, dass mein Vater im Himmel sich um mich kümmert, so wie er sich um die Spatzen kümmert und noch viel mehr, weil ich ihm noch viel wichtiger bin.

Dasselbe gilt für unsere Ängste, nur ist es da noch fast schlimmer als mit den Sorgen. Aus Angst lassen wir ganz viel bleiben und uns einschränken. Angst ist aus meiner Sicht der grösste Verhinderer von Freiheit. Mit Angst kann man Menschen manipulieren.
Auch mit der Angst habe ich meine Erfahrungen gemacht. Eine Angst, die mich Jahre begleitet und gefangen gehalten hat. Als ich mich ihr gestellt habe, durfte ich erfahren, dass sie sich erstens nicht bewahrheitet hat und sie ist seither verschwunden. Dazu fand ich eine Karte mit dem Spruch: “Tue immer gerade das, wovor Du Dich am meisten fürchtest!” Ich meine damit jetzt nicht, dass wir jetzt alle Bungee Jumping machen sollen, oder Fallschirmspringen…
Ich meine damit eher, dass wir vielleicht den Job künden, der uns offensichtlich nicht gut tut, aber wir tun es nicht, aus Angst, keinen neuen zu finden. Oder wir überwinden die Angst vor dem Lehrer und reden offen mit ihm über die Probleme, die wir mit unserem Kind haben. Wir sagen unsere Meinung, auch wenn sie nicht dem Mainstream entspricht. Wir sprechen ein Problem in der Freundschaft an, auch wenn wir Angst haben, dass diese vielleicht daran zerbricht. Es gibt vermutlich noch hunderte andere Ängste, such Dir eine aus und stell Dich ihr. Was ich dabei hilfreich finde ist die Frage: “Was ist das schlimmste, was mir in dieser Situation passieren kann?” Wäge die Antwort ab und überlege Dir, was nun schlimmer ist. In der Angst zu leben mitsamt dem Preis, den man dabei zahlt, oder das schlimmste Resultat, wenn Du die Angst überwindest. Meine Erfahrung ist, dass wenn ich mir das Schlimmste vorstelle, es dann gar nicht mehr so schlimm ist. Oft ist die Angst auch die Angst vor dem Unbekannten. Versuche Dir das Unbekannte zu visualisieren und Du wirst vielleicht entdecken, dass der Schatten viel grösser ist als die Maus.

Kürzlich habe ich gelesen, dass 95% unserer Ängste und Sorgen nie eintreffen. Weshalb sollten wir uns also durch sie so einschränken lassen?